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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

29.09.2023

Nordfriesischer Katastrophenstab übt Blackout-Szenario

Am 25. und 26. September 2023 fand im Husumer Kreishaus eine Übung des nordfriesischen Katastrophenstabes statt. Fachleute der Landesfeuerwehrschule in Harrislee hatten in Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz Nordfriesland ein Blackout-Szenario im Kreis Pinneberg ausgearbeitet. Es setzte sich aus etlichen lebensnahen Gefahrenlagen zusammen, auf die der Stab reagieren musste.

»Das waren zwei spannende Tage, in denen wir eine Menge gelernt haben und zeigen konnten, wie gut wir als Team zusammenarbeiten. Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass wir mit vielen Menschen üben konnten, die sich erstmals zur Mitarbeit im Stab gemeldet haben, darunter auch etliche Ehrenamtliche«, berichtet Landrat Florian Lorenzen.

Mitarbeitende der Kreisverwaltung und Fachleute, wie beispielsweise die Schleswig-Holstein Netz AG, nahmen sich im Stab zahlreicher Aufgaben an: darunter der Organisation und der Nachführung frischer Hilfskräfte, der aktuellen Lagekarte, der Versorgung mit Material, der Pressearbeit, der technischen Kommunikationswege sowie der Auswertung und der Weitergabe eingehender Nachrichten. Zudem musste sich um die Koordination von Feuerwehr, THW, Landespolizei, Bundespolizei, DLRG, Bundeswehr und Rettungsdienst gekümmert werden.

Für alle Beteiligten gab es genug zu tun, schließlich war es innerhalb des Szenarios zu einem Stromausfall im nördlichen Gebiet des Kreises Pinneberg Anfang Dezember gekommen. Der Grund: eine ungewöhnlich starke Eislast an den Hochspannungsleitungen. Liegengebliebene Züge auf freier Strecke, Verkehrsunfälle durch Eisregen sowie weitere Stromausfälle im restlichen Kreisgebiet verschärften die Lage zusätzlich. Im Minutentakt trafen Meldungen ein, die die rund 26 Übenden ins Schwitzen brachten.

Sie sollten aus der Ferne unter anderem die Einsatzkräfte leiten, Evakuierungsunterkünfte bereitstellen, Notstromaggregate für kritische Infrastrukturen organisieren, verteilen sowie in Betrieb nehmen, die Verlegung von Dialysepatienten und -patienten aus dem Krisengebiet heraus koordinieren und erste Reparaturmaßnahmen an den Hochspannungsleitungen in die Wege leiten.

Lief die Kommunikation zwischen den Stabsfunktionen reibungslos? Kamen sie inhaltlich auf die richtigen Ansätze? Stimmte die Prioritätensetzung? Wurde die Öffentlichkeit trotz Stromausfall unverzüglich über die wichtigsten Ereignisse informiert und vor allem wie? Diese und weitere Aspekte wurden fortlaufend von zwölf Prüfern aus Hilfeleistungsorganisationen anderer Kreise überwacht, die sich bereit erklärt hatten, die Landesfeuerwehrschule bei der Übung zu unterstützen.

Am Ende der beiden Tage waren die Experten mit dem nordfriesischen Stab sehr zufrieden. Erwartungsgemäß wurden allerdings auch Verbesserungspotenziale benannt, an denen es nun zu arbeiten gilt – etwa eine übersichtlichere Darstellung der Einsatzlagen in den Räumlichkeiten des Führungsstabes. Die nächste größere Übung soll im Frühjahr 2024 stattfinden.