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Foto: Johanna Jürgensen, Husum

Bronzetafel des Netzekreises am Husumer Kreishaus

Patenschaften für die pommerschen Altkreise

Patenschaftsarbeit

Zu den Folgen des Zweiten Weltkriegs gehörte die Vertreibung der deutschstämmigen Bewohner aus den ehemals deutschen Ostgebieten. Die Betroffenen mussten irgendwo in Deutschland wieder ganz von vorne anfangen. Dies ist ihnen, wie man es in ihren Lebensgeschichten immer wieder nachlesen kann, durchaus gelungen. Nach einem meist schwierigen und entbehrungsreichen Neubeginn sind sie in ihren neuen Wohnorten heimisch geworden und haben dort ein neues Leben begonnen.

Um die Menschen mit ihrem Schicksal nicht alleine zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu verschaffen, alte Nachbarn, Bekannte etc. regelmäßig wiederzusehen, entstand schon früh die Idee der Patenschaftsarbeit in der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Kreise wurden Paten für ehemals deutsche Kreise, Städte wurden es für ehemals deutsche Städte. In besonderer Weise engagiert sich der Kreis Nordfriesland im Bereich der Patenschaftsarbeit. Er hat die Verantwortung für gleich drei Patenkreise, die ehemaligen Kreise Cammin, Usedom-Wollin und Netzekreis, übernommen.

Leitgedanken und Heimattreffen

Der Kreis Nordfriesland hat sich als Rechtsnachfolger der ehemaligen Kreise Südtondern, Husum und Eiderstedt über Jahrzehnte für die Patenschaftsarbeit mit den ehemaligen Kreisen Netzekreis, Usedom-Wollin und Cammin eingesetzt und sie einvernehmlich mit den Menschen aus diesen Kreisen im Sinne deren verlorengegangener Heimat gestaltet. Als Ausdruck der besonderen Verbundenheit mit den Menschen, die durch die Vertreibung ihre Heimat verloren haben, waren die prägenden Leitgedanken der Arbeit

  • die Pflege und Erhaltung des ostdeutschen Kulturgutes
  • die Führung von Heimatkarteien und Archiv
  • die Abhaltung von Heimattreffen
  • die Berücksichtigung ostdeutscher Kulturträger in unseren Büchern, Museen und Ausstellungen
  • die Durchführung von Unterstützungs- und Fürsorgemaßnahmen der in der alten Heimat verbliebenen Landsleute

Durch politische, sowie finanzielle und personelle Entwicklungen konzentrierte sich die Arbeit in den letzten Jahren in erster Linie auf die Durchführung der Patenschaftstreffen.

Über Jahrzehnte ist der Kreis Nordfriesland jährlich Treffpunkt für Menschen, die regelmäßige Patenschaftstreffen nutzen, um zueinander zu finden und ihrer Heimat zu gedenken und Schönes und Lebenswertes aus vergangenen Tagen auszutauschen. Die landsmannschaftliche Begegnung der sonst über die ganze Bundesrepublik Deutschland verstreuten Heimatfreunde war für alle Teilnehmer ein Erlebnis besonderer Art.

Netzekreis

Der Netzekreis ist ein ehemaliger Landkreis in der Grenzmark Posen-Westpreußen und bestand in der Zeit zwischen 1919 und 1945. Das Patenschaftstreffen des Netzekreises findet jeweils zu Pfingsten in den Jahren mit der ungeraden Zahl in Husum statt: Patenschaftstreffen Netzekreis

Internetseite Netzekreis

Kreis Cammin

Der Landkreis Cammin in Pommern war ein preußischer Landkreis und bestand zwischen 1818 und 1945.

Internetseite Kreis Cammin i. Pom.


Kreis Usedom-Wollin

Der Landkreis Usedom-Wollin war ein preußischer Landkreis in Pommern, der die beiden Inseln Usedom und Wollin umfasste und zwischen 1818 und 1945 bestand. Von 1945 bis 1952 bildete der nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebene Teil des Landkreises den Landkreis Usedom.

Internetseite Kreis Usedom-Wollin

Archive der Patenkreise

Mit der Patenschaftsarbeit ist ganz selbstverständlich Kulturarbeit verbunden. Hier seien in erster Linie die Archive genannt, die als Abteilungen des Kreisarchivs Nordfriesland in der Asmussenstraße in Husum untergebracht sind. In diesen Archiven werden vorwiegend Dokumente aus Privatbesitz verwahrt, zum Beispiel Fotos, Erlebnisberichte, ältere Literatur.

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